Donnerstag, 14. März 2013

Alles Schöne muss sterben

Kaspar HausersTraum

Alvis Hermanis Theaterabend über Kaspar Hauser: Beunruhigend, märchenhaft schön und traurig. Man befindet sich sofort in einer anderen Welt.
Wie ein Traum zieht diese Inszenierung den Zuschauer in ihren Bann. Hinterher kann man sagen, neben den vielen faszinierenden Elementen gab es auch Momente, die sich in die Länge zogen, Wiederholungen.. aber genau das ist der Stoff aus dem die Träume sind. Man kann sich ihnen nicht entziehen, genau so wenig wie den Gefühlen, die damit verbunden sind. Also bleibt nur aufzuwachen: Aus einer kleinen, engen, herzlosen Gesellschaft, der man während dieser Theateraufführung begegnet ist, und die keine Aussenseiter duldet. Man möchte ihr im Wachzustand nicht wieder begegnen - und weiss doch, dass es sie gibt. Die betörende Erscheinung eines weissen Ponys auf der Bühne, als traurige Botschaft, dass Schönheit und Unschuld sterben müssen, weil sie keinen Platz in solcher Gesellschaft haben, berührt nachhaltig und überdauert diesen Theatertraum.
Ariela Sarbacher
www.schauspielhaus.ch

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