Dienstag, 25. September 2012

Madame Bovary

Gustave Flauberts spröder Ton,

rau und knapp öffnet er den Blick für die Nöte und Wünsche seiner Figuren. Die ihr Leben (nicht alle) für Illusionen hingeben. Manche von ihnen zerbrechen daran.

Flaubert's Sätze sind Stolpersteine. Darunter erscheinen Rohdiamanten, die einen nicht mehr loslassen -  ein Leben lang. Dieser Autor verschönert nichts. Wenn er von den hässlichen, kläglichen Seiten der Menschen erzählt.

Die von ihren Leidenschaften getrieben, in bedrohliche Verhältnisse und Abhängigkeiten geraten. Durch diese schonungslose Darstellung entfaltet sich die Schönheit seiner Sprache: Scheinbar formlos, lässt sie sich ebenso wenig fassen, wie die Realität, die seine Figuren umgibt. In der radikalen Abfolge der Hindernisse, mit denen sie zu kämpfen haben, entstehen Rhythmus und Musikaliät eines unverwechselbaren Tons. Unausgesprochenes kommt wortlos zwischen den Zeilen zum Ausdruck. Ariela Sarbacher

Madame Bovary,neu übersetzt von Elisabeth Edl

www.hanser-literaturverlage.de

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